2020 kam es während des Umbaus des Gasthofes Esterhammer zu einem kleinen Zwischenfall. Ein Jahrhundertwende-Krug mit Esterhammer-Logo ging zu Bruch. Nach dem ersten Schock fiel uns Barbara Juen-Bloéb ein, die Porzellanrestauratorin, die sich auf Kintsugi spezialisiert hat. Kintsugi ist eine 500-Jahre alte japanische Technik, bei der Porzellan mithilfe von Naturharzen und -lacken geflickt und oft mit Goldfinish veredelt wird. Die Bruchstellen bleiben sichtbar und geben dem Gegenstand durch diese Unvollkommenheit eine neue Bedeutung. Sie machen es zu etwas Einzigartigem. Das Original wird verändert, aber so für die Zukunft erhalten. Es zeigt eine Wertschätzung des Alten, ohne die Vergangenheit zu idealisieren. Das gefiel uns. Denn taten wir damals nicht gerade dasselbe mit dem Gasthof? Vor allem mussten wir abwägen, was bleiben durfte und was entfernt werden sollte, um Neuem Platz zu machen. Man musste sich von Gewohntem und mit Erinnerungen Verbundenem trennen bzw. es an die aktuellen baulichen Vorschriften und Gegebenheiten anpassen, um den Gasthof in die Gegenwart zu retten. So kamen wir durch den zerbrochenen Krug zu einem Leitobjekt für „Zimmer 3“ – dem kleinen Museum im Gasthof Esterhammer in Rotholz. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Barbara Juen-Bloéb, die uns den Krug 2020 so wunderbar wiederhergestellt hat. https://barbara-restauriert.at/